Was soll ich tun, wenn mein Antrag abgelehnt wurde?

Wird Ihr Antrag auf Asyl abgelehnt, müssen Sie Deutschland innerhalb eines Monats verlassen. Sie haben jedoch zwei Wochen Zeit, vor dem Verwaltungsgericht Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid einzulegen. An welches Gericht Sie sich wenden müssen und welche Fristen gelten, steht auf der letzten Seite Ihres Bescheids. In einer Beratungsstelle für Flüchtlinge erhalten Sie kostenlose Beratung über diesen Vorgang. Alternativ können Sie auch einen Fachanwalt beauftragen.

Wenn ihr Widerspruch keinen Erfolg hat, erlischt die Aufenthaltsgestattung, die während des Asylverfahrens gegolten hat. Zusammen mit der negativen Asylentscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge haben Sie eine Ausreiseaufforderung verbunden mit einer Abschiebeandrohung erhalten. Können Sie aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht abgeschoben werden, kann unter bestimmten Umständen eine Duldung erteilt werden. Eine Duldung kann auf unbestimmte Zeit gelten muss aber alle drei bis sechs Monate verlängert werden. Dabei wird stetig erneut überprüft, ob der Grund der Duldung noch besteht. Gründe für die Erteilung einer Duldung sind zum Beispiel wenn kein gültiger Pass vorhanden ist und noch keine Ersatzpapiere zur Verfügung stehen oder momentan keine Flugverbindung in das Herkunftsland besteht.

Ein anderer Duldungsgrund besteht, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht reisen dürfen zum Beispiel bei einer kurz bevorstehenden Geburt. Zum Nachweis ihrer Reiseunfähigkeit benötigen Sie ein ärztliches Attest. Darüber hinaus gibt es noch eine so genannte Ermessensduldung. Diese wird erteilt, wenn vorübergehende persönliche oder humanitäre Gründe eine Abschiebung verhindern. Beispiele hierfür sind der bevorstehende Abschluss einer Berufsausbildung oder die Durchführung einer Operation, die im Herkunftsland nicht möglich ist. Die Ausländerbehörde entscheidet hierrüber im Einzelfall. Während einer Duldung bekommen Sie nur noch grundlegende finanzielle und medizinische Versorgung und es ist Ihnen nicht gestattet zu arbeiten. Ist auch eine Duldung nicht möglich müssen Sie das Land umgehend verlassen und entweder in ein anderes Land ausreisen oder in Ihr Heimatland zurückkehren. Bitte versuchen Sie den Auflagen folge zu leisten denn sollte die Gefahr bestehen, dass Sie der Abschiebung nicht nachkommen werden, so können Sie vorübergehend in Abschiebungshaft genommen werden.

Wenn sie zwangsweise abgeschoben werden und das Land nicht freiwillig verlassen haben, erhalten Sie darüber hinaus einen Vermerk dazu in ihren Reisepapieren. Damit dürfen Sie für fünf Jahre nicht mehr ins Land zurückkehren, selbst wenn Sie zum Beispiel durch Heirat ein Aufenthaltsrecht erworben haben.